Bei den Pytagoräern (ca. 500 v. Chr.) gewann das Wort Symbol den Sinn, anschauliches Zeichen für unanschauliche Tatbestände und Wahrheiten zu sein, für religiöse und mystische Inhalte. Die Symbolkunde umfasst in diesem Zusammenhang zugleich die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Geistes, der Mythen, Bräuche, Glaubensformen und Religionen.
Man kann nicht über Symbole sprechen, sondern nur von ihnen und mit ihnen. Alles kann zum Symbol werden, wenn ein Erlebnis in ein Zeichen gebannt wurde: Gegenstände (wie Krone oder Reliquie), Lebendes (wie Rose oder Baum) oder Abstraktes (wie Farben oder Zahlen). In der Liturgie z.B. ist alles symbolisch: Gesten, Worte, Klänge (Sinne).
Besonders stark ist eine Identifizierung mit einem Stammes- oder Clansymbol, wie den Farben eines Sportklubs oder einer Flagge.
Ideologisch aufgeladen bekommt so ein buntes Stück Stoff plötzlich eine große Bedeutung.
Gemeinschaften, die Lehren vermitteln, verwenden symbolische Riten, Kulte und Zeichen, die Außenstehenden nicht immer sofort offenbart werden sollen - man muss den Code kennen.
Zwei simple Linien übereinander gelegt und man erhält eines der bekanntesten Symbole: ein Kreuz. Sofort erhält man mit Geschichte und Botschaft des Christentums eine ganze Weltanschauung. Doch andere Codes, besonders ausserhalb unseres Kulturkreises oder unserer Zeit, lassen unglaublich viel mehr Deutungsmöglichkeiten zu...
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Symbolon - Gesellschaft für wissenschaftliche Symbolforschung e.V.