Der Nikolaus
Er wirkte in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof von Myra in der kleinasiatischen Region Lykien (nahe Antalya in der heutigen Türkei). Sein Name bedeutet im Griechischen „Siegreicher des Volkes“.
Sein Gedenktag, der 6. Dezember, wird in zahlreichen christlichen Glaubensgemeinschaften als kirchlicher Feiertag begangen und er wird unter anderem als Schutzpatron der Kinder verehrt. Dieses Datum war früher auch der eigentliche Bescherungstag, der erst im Laufe der Reformation und deren Ablehnung der Heiligenverehrung in vielen Ländern auf den 24. bzw. 25. Dezember rückte.
Über das Leben des historischen Nikolaus gibt es nur wenige belegte Tatsachen. Während der Christenverfolgung 310 soll er gefangen genommen und gefoltert worden sein. Als Sohn reicher Eltern soll er sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben. Es wird berichtet, Nikolaus habe am Konzil von Nizäa teilgenommen und dort seinen Widersacher Arius geohrfeigt.
Sein Wirken hat zu vielfältigen Legendenbildungen beigetragen, die im Laufe der Jahrhunderte dazu führten, dass er als einer der wichtigsten Heiligen angesehen wurde. Die Legenden basieren allerdings nicht nur auf (vorgeblichen) Taten des Bischofs von Myra, sondern auch auf denen eines gleichnamigen Abtes des Klosters Sion bei Myra, der später Bischof in Pinara war und 564 starb.
So kommt der Tradition nach am Vorabend des 6. Dezember ins Haus, um vorweihnachtliche Leckereien zu schenken oder diese in der Nacht in einen vor dem Fenster aufgestellten Nikolaus-Stiefel zu legen.
Die Gestalt des heiligen Bischofs Nikolaus wurde Mitte des 19. Jahrhunderts säkularisiert und verlor ihre bischöflichen Attribute, das Messgewand oder den Chormantel, den Bischofsstab und die Mitra. An die Stelle traten Mantel und Zipfelmütze, welche an die kleinasiatische Phrygische Mütze erinnert. Möglicherweise flossen Elemente von Knecht Ruprecht und Wintergestalten wie dem rauhen Percht mit ein.
In Bayern und Österreich übernimmt am Tag davor die wohl von den winteraustreibenden Perchten (keltischen Ursprungs) inspirierte kettenrasselnde Satansfigur „Krampus“ den bösen Part – in vollständig traditioneller Version mit einem Pferdefuß und zwei Hörnern, einer Reisig-Rute und über dem Teufelsschwanz einer auf den Rücken geschnallten Holzbutte, in der er angeblich die „schlimmen“ Kinder abtransportiert.
Der Begriff der Perchten findet sich auch in der Bezeichnung „Knecht Ruprecht“ für den Begleiter des Nikolaus wieder.
Die nordische Sagengestalt des Nisse (von dänisch Niels für Nikolaus), deutsch adaptiert als Wichtel, erinnert mit ihrer roten Mütze an den Weihnachtsmann. Davon abgeleitet ist der Brauch des Wichtelns in der Vorweihnachtszeit, in dem man sich gegenseitig und anonym in zufälliger Zuordnung von Schenkendem und Beschenktem beschenkt.
Der Weihnachtsmann
Er wird als dicker freundlicher alter Mann mit langem weißem Rauschbart, roter und mit weißem Pelz besetzter Kutte dargestellt; Attribute sind Geschenkesack und Rute.
Angeblich bringt der Weihnachtsmann „braven“ Kindern an Heiligabend (in der Nacht zum 25. Dezember) Geschenke, den „bösen“ hingegen bloß eine Rute. Er vereinigt somit Eigenschaften des Myraer Bischofs Nikolaus und seines in Europa meistens als begleitender Gegenspieler dargestellten strafenden Knechtes Ruprecht.
Im nördlichen Europa existiert seit alters her eine Gestalt, die mit Rute und Nüssen die Menschen auf die lange Winterszeit vorbereitet. Die Rute galt dabei als Fruchtbarkeitssymbol, die Nüsse als gehaltvolle und haltbare Nahrung. Dieser bärtige alte Mann war in einen langen braunen Winterpelz mit Kapuze gekleidet und fuhr auf einem Rentierschlitten, sein Wohnort ist Lappland. Man geht davon aus, dass hier noch Elemente des nordischen Gottes Odin sowie des Gottes Balder enthalten waren.
Die russische Variante des Weihnachtsmanns ist die Kunstfigur Ded Moros, zu deutsch: „Väterchen Frost“, oder wörtlich übersetzt „Großvater Frost“. Er trägt ein blau-weißes Kostüm, was für Frost und Kälte steht. An seiner Seite ist immer ein kleines Mädchen, die Enkelin des Ded Moros, die „Snegurotschka“ (Schneeflöckchen) genannt wird.
Europäische Auswanderer brachten den Sankt-Nikolaus-Brauch mit in die Vereinigten Staaten von Amerika. Insbesondere in den niederländischen Kolonien wurde das Sinterklaasfeest gefeiert, zumal Sankt Nikolaus auch der Patron von Neu Amsterdam, dem späteren New York war. Aus Sinterklaas wurde Saint Claus und schließlich Santa Claus.
Der heutige populäre Mythos des Weihnachtsmanns, der mit einem von Rentieren gezogenen fliegenden Schlitten reist, heimlich durch den Kamin in die Häuser steigt und dort die Geschenke verteilt, geht zurück auf das 1823 anonym veröffentlichte Gedicht The Night before Christmas;in dem auch die Namen seiner Rentiere genannt werden. Rudolph kam erst 1939 durch ein Gedicht von Robert L. May dazu.
Eine der ersten Beschreibungen, die der heutigen Form des Weihnachtsmannes ähnelt, stammt aus einem Gedicht des New Yorkers William Gilley. Dieser beschrieb im Jahr 1821 „Santeclaus“ als ganz in Fell gekleidet und auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten fahrend.
Eine weitere Darstellung findet sich in dem Gedicht „‘Twas the night before Christmas“ (A Visit from St. Nicholas) von Clement Clarke Moore aus New York aus dem Jahr 1822, das erheblich größeren Einfluss hatte. Er beschrieb den Nikolaus als rundlichen, lustigen Elf mit rundem kleinen Bauch, ganz in Fell gekleidet, mit glitzernden Augen, rosigen Bäckchen, einer Nase wie eine Kirsche, einem langen schneeweißen Bart und einer Pfeife.
In den 1920er-Jahren setzte sich mehr und mehr die rotweiße Robe des Weihnachtsmanns durch. Dieses Bild wurde von dem amerikanischen Grafiker und Cartoonisten Haddon Sundblom, Sohn skandinavischer Auswanderer, aufgegriffen, der 1931 für die Coca-Cola Company im Rahmen einer Werbekampagne den Weihnachtsmann zeichnete.
Die Werbung war so erfolgreich, dass dieses Aussehen des Weihnachtsmannes fälschlicherweise Coca-Cola zugeschrieben wird, obwohl es regional bereits mehrere Jahre vor Beginn der Werbekampagne bekannt war.
Das Christkind
Es kommt der Erzählung nach zu Weihnachten und bringt ohne gesehen zu werden die Weihnachtsgeschenke. Es wird häufig als blondgelocktes Kind mit Flügeln und Heiligenschein dargestellt. Umgangssprachlich wird das Christkind häufig mit dem Christuskind, der Darstellung des neugeborenen Christus, gleichgesetzt.
Im Mittelalter wurden die Kinder am Nikolaustag (6. Dezember) oder am Tag der unschuldigen Kinder (28. Dezember) beschenkt; die Bescherung am Heiligabend bzw. am ersten Weihnachtsfeiertag, wie sie heute üblich ist, gab es damals noch nicht.
Die Protestanten lehnten jedoch die römisch-katholische Form der Heiligenverehrung – und damit auch die Verehrung des heiligen Nikolaus – ab. Daher ersetzte mit hoher Wahrscheinlichkeit Martin Luther im 16. Jahrhundert den Nikolaus durch den „Heiligen Christ“ und verlegte die Beschenkung auf den 25. Dezember.
Mit „Heiliger Christ“ war Jesus Christus gemeint, jedoch nicht in der Personifikation des neugeborenen Jesuskindes. Über die Jahre entwickelte sich die Bezeichnung „Christkind“ und die Vorstellung als engelsgleiche Erscheinung. Das Christkind verselbständigte sich zusehends und die Verbindung zu Jesus Christus wurde immer unklarer.
In bestimmten Regionen wurde das Christkind bei den Protestanten immer mehr vom Weihnachtsmann abgelöst, anderseits verdrängte es in anderen Landstrichen den Nikolaus.
Das Christkind ist heute, wie der Weihnachtsmann oder der Nikolaus, eine Symbolfigur des weihnachtlichen Schenkens. Erwachsene erzählen ihren Kindern, dass es im Allgemeinen ungesehen an Heiligabend oder in manchen Regionen auch in der Nacht zum 25. Dezember in die Häuser kommt und die Weihnachtsgeschenke bringt. In den letzten Jahren wurde das Christkind immer mehr zu Werbezwecken verwendet, besonders oft als Mädchen mit blondem Haar und blauen Augen.
Die Engel
Geistwesen (lat. angelus = „Bote“, „Abgesandter“), die in den Lehren der monotheistischen abrahamitischen Religionen des Judentums, Christentums und Islams durch Gott geschaffen wurden und diesem untergeordnet sind.
Das religiöse Verständnis von Engeln und ihrer Funktion und Ordnung ist weitgehend den alten religiösen Texten des Tanach, dem Alten und Neuen Testament sowie dem Koran entnommen. Neben den kanonischen Schriften treten als Quellen für die Vorstellungen von Engeln spätantike und mittelalterliche Heiligenlegenden, Homilien, Wundergeschichten und volkstümliches Erzählgut wie Sagen und Märchen auf.
Die Vorstellung eines geistigen Wesens neben dem Hauptgott oder den Hauptgottheiten ist im vorderasiatischen Kulturraum alt überliefertes Kulturgut. In den Mythographien Babyloniens und aus den heiligen Schriften des Zoroastrismus sind ähnliche Mittler zwischen Gottheit und Welt zu finden. Bildliche Darstellungen zeigen Engel meist als geflügelte Wesen. Mythische geflügelte Mischwesen im persischen Reich und die Darstellung altägyptischer Gottheiten zeigen Wesen, die zur sakralen göttlichen Sphäre gehören. Engelgestalten sind daher keine Vollgötter, sondern der Kategorie der Halbgottheiten zuzuordnen.
Manchmal werden auch die in polytheistischen Religionen zu findenden gottgleichen, aber nicht göttlichen Wesen, die das Überirdische vermitteln können, mit Engel übersetzt oder verglichen, so z. B. Deva, die indischen Halbgötter und Gottheiten.
Maria
Die griechische Form des hebräischen Vornamens Miriam.
Im griechischen Urtext des NT heißt Jesu Mutter meist Mariam; die Form Maria wurde erst später im lateinischen Sprachraum üblich. Im Deutschen ist als Genitiv neben Marias im kirchlich-liturgischen Kontext auch Mariens, Mariä oder Mariae gebräuchlich. Im Islam ist Maria analog als Maryam bekannt.
Die seit dem Konzil von Ephesus erhabene Stellung Marias begünstigte im Zuge der Missionierung auch die Umdeutung bereits vorhandener Muttergottheiten zur christlichen Gottesmutter, sichtbar geblieben in den archaisch-vertrauten Zügen der frühchristlichen Ikonografie (Schwarze Madonna).
Entscheidend für die Entwicklung einer ausgeprägten Marienverehrung waren die christologischen Streitigkeiten, an deren Ende die göttliche Natur Christi stark betont wurde, wodurch im Bewusstsein des Volkes die Mittlerstellung Christi praktisch ausfiel. Zu der menschlich so nahen und religiös ansprechenden Gestalt Mariens fanden die Gläubigen dann viel leichter Zugang.
Nach der Reformation begann in der römisch-katholischen Kirche die Gegenreformation, in der die Marienverehrung zwei gegenläufige Tendenzen erfuhr: Einerseits wurde versucht, möglichst viele unbiblische Texte zu verbieten, wodurch die volkstümliche Marienverehrung theoretisch hätte Schaden nehmen müssen; auf der anderen Seite wurde der Marienkult seit den 1580er Jahren zu einem Instrument insbesondere der jesuitischen Gegenreformation. So wurde beispielsweise in Bayern die Marienverehrung (Patrona Bavariae) vom Staat und den Jesuiten stark gefördert, zahlreiche Marienwallfahrten nahmen hier ihren Anfang.
Die Einstellung zu Maria war gerade während der Gegenreformation eines der offenkundigsten Kriterien, das die Katholiken einerseits von Lutheranern, andererseits von Calvinisten unterschied. So gehörte in Verhören die Frage, ob man seine Fürbitten auch an Maria und die Heiligen richte, zu den Mitteln, um heimliche Protestanten zu erkennen.Eine neue Blüte erlebte die Marienverehrung in der Romantik.
Es lassen sich bereits in vorchristlichen Jahrhunderten Elemente erkennen, die später in den Marienkult eingehen sollten, etwa zur Zeit des Alten Testaments, als die Babylonier die Göttin Ištar verehrten. Viele Eigenschaften dieser „Himmelskönigin“ (Jeremia 7,18) seien von anderen Kulturen übernommen, auf viele verschiedene Göttinnen aufgeteilt und später wieder zu einer Person zusammengefasst worden. So wechselten von Zeit zu Zeit und von Kulturraum zu Kulturraum die Art und Anzahl der Namen für die Göttin, aber nicht die Wesenszüge und deren Verehrung. Als Beispiele werden die altägyptische Isis oder die altgriechischen Artemis, Demeter und Athene angeführt sowie besonders die ursprünglich phrygische „Große Gottesmutter“ Kybele, deren Magna Mater-Kult zunächst im griechischen Kulturraum adaptiert wurde (Verehrung auf der Agora von Athen), später im römischen Reich verbreitet war und noch Jahrhunderte nach Christus Anhänger fand.
Josef
Josef (hebr. »er fügt hinzu«) aus Nazaret ist im Neuen Testament Verlobter und dann Ehemann Marias, der Mutter Jesu. Er wird als Bauhandwerker aus Nazaret vorgestellt und daher in der christlichen Tradition als „der Zimmermann“ bezeichnet.
Das Neue Testament berichtet, dass Josef von der Bevölkerung als der Vater Jesu angesehen wurde (Joh 1,45 EU: „Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs“), zudem werden Geschwister Jesu erwähnt – die Vaterschaft Josefs an ihnen wird zwar nicht explizit ausgesagt, liegt jedoch nahe.
Matthäus (Mt 1,18 EU) und Lukas (Lk 1,35 EU) betonen hingegen, dass Josef lediglich der gesetzliche Vater Jesu sei, da dieser nicht durch menschliche Zeugung, sondern durch die Wirkung des Heiligen Geistes entstanden ist. Dem folgt die kirchliche Lehre von der Jungfrauengeburt.
Als Vater von Josef wird bei Matthäus Jakob genannt, bei Lukas hingegen Eli. Beide lassen sich auf den Stammbaum König Davids zurückführen. Das wurde nachträglich damit erklärt, dass Josef einen biologischen und einen anderen rechtlichen Vater hatte, wodurch sich je nach Betrachtungsweise unterschiedliche Herkunftslinien ergeben.
Sein Beruf wird mit dem griechischen „Tekton“ angegeben, das damals soviel wie „Bauhandwerker“, auch „Architekt“ oder „Baumeister“ bedeutete und alle Tätigkeiten beim Hausbau einschloss.
Nach Darstellung des Evangelisten Matthäus war Josef mit Maria verlobt und nahm sie auf Weisung eines Engels, der ihm nachts im Traum erschienen war, zur Frau, obwohl sie (nicht von ihm) schwanger war.
Nach den beiden Evangelien wurde Jesus in Betlehem geboren, da sich nach Lukas der in Nazaret wohnende Josef auf Grund einer – in anderen heute bekannten Quellen nicht belegten – Volkszählung mit seiner Frau in seine Geburtsstadt hatte begeben müssen.
Nach dem Matthäusevangelium musste die Familie nach Jesu Geburt zunächst nach Ägypten fliehen, da König Herodes aus Angst vor dem prophezeiten neugeborenen König der Juden, der ihn verdrängen würde, alle neugeborenen Kinder in Betlehem töten ließ. Dieser Kindesmord ist ebenfalls nicht in anderen Quellen belegt. Später zog die Familie auf göttliche Weisung nach Nazareth, wo Jesus aufwuchs.
Im Lukas- und Matthäusevangelium tritt Josef ausschließlich in der Kindheitsgeschichte Jesu auf. Daraus schließt man, dass er noch vor dem öffentlichen Auftreten Jesu gestorben sei.
Die Heiligen Drei Könige
Mit dem Begriff Heilige Drei Könige bezeichnet die katholische Tradition die in der Weihnachtsgeschichte des Matthäus-Evangeliums (Mt 2 EU) erwähnten Weisen aus dem Morgenland, die durch den Stern von Betlehem zu Jesus geführt wurden. Im Neuen Testament werden sie nicht näher beschrieben. Bereits im 3. Jahrhundert entstand jedoch eine umfangreiche Legendenbildung, aus der sich ihre Zahl, ihre Bezeichnung als Könige und – im 6. Jahrhundert – ihre Namen herleiten.
Ihr Hochfest in der katholischen Kirche ist der 6. Januar, der umgangssprachlich Dreikönigstag, auch Dreikönig genannt wird. In der Liturgie heißt das Fest Erscheinung des Herrn, bzw. Epiphanie oder Epiphanias.
Aufgrund der bilblischen Erwähnung, dass Könige die Geschenke bringen, wurden die Weisen in der christlichen Überlieferung bald ebenfalls als Könige gedeutet. Während sie die Legenda Aurea als Sterndeuter, Philosophen und Magier sieht, schreibt bereits der Kirchenlehrer Tertullian Anfang des 3. Jahrhunderts von ihnen, sie seien fast wie Könige aufgetreten.
Die Zahl der Weisen schwankt in den ersten Jahrhunderten. Origenes (185–254) nennt als erster die Dreizahl der Magier. Auf Wandgemälden der Domitilla-Katakomben sind vier statt der üblichen drei Könige dargestellt, in einer anderen Katakombe sind (wohl aus symmetrischen Gründen) nur zwei Könige mit phrygischen Mützen abgebildet. In einem ehemaligen Mosaik aus dem 6. Jahrhundert in der Geburtsbasilika in Betlehem sind sie mit persischen oder syrischen Kopfbedeckungen dargestellt. Diese Basilika wurde, im Gegensatz zu anderen Kirchen, von den Persern 614 nicht zerstört, vermutlich, weil sie auf dem Mosaik Landsleute erkannten. Auch in der Basilika San Apollinare Nuovo in Ravenna findet sich ein Mosaik mit der Darstellung der drei Weisen mit phrygischen Mützen, wie sie Perser in dieser Zeit trugen.
Die sich schließlich durchsetzende Dreizahl werden mit den drei Geschenken (Gold, Weihrauch, Myrrhe) in Verbindung gebracht. Nach persischen Erzählungen, die von neueren Forschungsergebnissen gestützt werden, könnten die drei Weisen aus der Stadt Hamadan, einem astronomischen Zentrum der damaligen Welt, nach Betlehem aufgebrochen sein. Als Namen kommen in der lateinischen Tradition ab dem Anfang des 6. Jahrhunderts. Variationen von Caspar, Melchior und Balthasar vor.
In der Kunst werden sie oft auch als Jüngling, erwachsener Mann und Greis dargestellt. So schrieb Beda Venerabilis um 730 nach einer älteren griechischen Vorlage: der erste soll Melchior gewesen sein, ein Greis mit weißem Barte, der zweite Caspar, ein bartloser Jüngling, der dritte Balthasar, mit dunklem Vollbart. Dabei bezieht sich das lateinische Wort fuscus („dunkel, schwärzlich“) eindeutig auf den Bart und nicht auf die Hautfarbe, wie noch heute oft behauptet wird.
Im 12. Jahrhundert glaubte man im christlichen Abendland, die Welt bestehe aus drei Kontinenten, nämlich Europa, Asien und Afrika. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wurden aus den drei Weisen dann drei Könige. Es verbreitete sich die Anschauung, die drei Könige symbolisierten die drei Kontinente. Da man Afrika zu dieser Zeit in der Regel mit dem von den Griechen als schwarzes Land bezeichneten Nordostafrika identifizierte, wurde der Vertreter Afrikas in der künstlerischen Darstellung zum Mohren.
Von den Anfangsbuchstaben ihrer Namen leitete man Mitte des 20. Jahrhunderts „Christus mansionem benedicat“ als christlichen Segensspruch ab, den die Sternsinger heutzutage in der Abkürzung „C+M+B“ neben die Haustüren schreiben (was auch als »Christus mansionem benedicat« – Christus segne dieses Haus«gedeutet werden kann).
Ursprung und Geschichte der Reliquien der Heiligen Drei Könige sind bis ins 12. Jahrhundert nur in legendarischer Form überliefert. Danach soll die hl. Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin I., auf einer Pilgerfahrt in Palästina um das Jahr 326 die Gebeine der Könige gefunden und mit sich genommen haben. Nach einer Legende aus dem 12. Jahrhundert soll Bischof Eustorgius von Mailand († um 350) einige Jahre später die Reliquien als Geschenk des Kaisers erhalten und persönlich nach seinem Bischofssitz Mailand überführt haben. In der diesem Bischof geweihten St.-Eustorgius-Kirche in Mailand lassen sich die Reliquien der Heiligen Drei Könige erstmals geschichtlich nachweisen. 1158 wurden sie angesichts der ersten Belagerung Mailands durch Friedrich Barbarossa von der außerhalb der Stadtmauern gelegenen Eustorgius-Kirche in den Glockenturm der in der Stadt befindlichen Kirche St. Georg geschafft.
Nach der Belagerung Mailands erhielt der damalige Kölner Erzbischof Rainald von Dassel die Gebeine 1164 als Geschenk von Kaiser Barbarossa. In dem Geschenk des Kaisers drückte sich auch eine politische Absicht aus. Die Gebeine der sozusagen „ersten christlichen Könige“ sollten dem Reich Barbarossas eine sakrale Rechtfertigung ohne Abhängigkeit vom Papst verleihen. Am 23. Juli 1164 gelangten die Reliquien nach Köln, wo sie bis heute im Kölner Dom verehrt werden.
Ochse & Esel
Sie sind zentrale Figuren zahlreicher Krippendarstellungen, obwohl sie in der Weihnachtserzählung (Lukas 2) nicht vorkommen. Als traditionelle Stalltiere kennzeichnen sie einerseits den überlieferten Geburtsort des Gottessohnes und verweisen zudem symbolhaft auf die einfache und ärmliche Herkunft Jesus sowie dessen Leben in Demut und Aufopferung.Insbesondere die Apokryphen müssen als Schlüssel zum Verständnis der verwendeten Tierauswahl stehen, waren sie doch Vorbild mannigfaltiger literarischer und künstlerischer Umsetzungen: So geben sie an, dass Maria ihr Kind in einer Ochsenkrippe bettete und Ochse und Esel das neugeborene Kind angebetet hätten. Auch wird eine Stelle des Alten Testaments aufgegriffen und ein direkter Bezug konstruiert: "Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe des Herrn" (Jesaja 1,3). Eine Darstellung der Jesuskrippe samt beider Tiere findet sich bereits auf einem Sargrelief des 3. Jahrhunderts und bezeugt so eine lange formale Tradition.
Über diese Verweise hinaus haben Ochse und Esel aber tiefgreifendere und multiple Symbolgehalte. Im Einzelnen lässt sich der Esel als demütiges und dienendes Tier interpretieren, in den Kontext des Nikolausbrauchs stellen (Begleittier des Gabenbringers) und damit als Metapher für die Demut und Aufopferung Jesus Christus ausweisen. Parallel dazu steht der Ochse für das typische Opfertier des Alten Testaments und verweist so auf die Kreuzigungsgeschichte.
Gelegentlich sieht man im Esel den Juden (zu stur, um Christus zu erkennen), im Ochse den Heiden (zu unwissend, um Christus zu erkennen) verkörpert:
In diesem Sinne drängt sich der Schluss auf, dass Ochs wie Esel, also gleichermaßen Juden und Heiden zum Volke Gottes berufen wurden.
Ich wünsche allen Lesern frohe Feiertage und ein gesundes erfolgreiches neues Jahr